Fazit nach 2 Wochen Leben B

Hier wird gut auf die Bedürfnisse von Teenagern geachtet. Die Schule beginnt erst um 9 Uhr und für Ayla einmal pro Woche sogar erst um 10 Uhr. Erstaunlicherweise werden auch die meisten Kinder von ihren Eltern begleitet, d.h. auch die Arbeitstage scheinen spät zu starten. Daran können wir uns sehr gut gewöhnen. Elin kennt den Weg mittlerweile gut aber wenn ich sie begleite, kann ich gerade mit Skip laufen gehen und treffe immer wieder nette, interessante Leute. Elin und Ayla gewöhnen sich hingegen nur knapp daran, dass sie jeden Morgen „O Canada we stand on guard for thee“ stehend singen müssen.

Elin hat schon zwei gute Freundinnen gefunden mit welchen sie sich noch etwas mit Händen und Füssen unterhält. Natalia ist mit ihrer Familie aus Texas hier hin gezogen, um als Latinos der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit, welcher sie seit Trumps Wahl begegneten, zu entfliehen. Ihre Eltern haben uns bei einem gemütlichen Znacht Erschreckendes erzählt und dies obwohl sie seit 40 Jahren in den USA leben und als Anwältin bzw IT Spezialist arbeiteten. Elin vermisst jeweils schon den grossen Garten und das Trampolin aber kann sich auch in der Gasse hinter unserem Haus arrangieren. Die Mutter ihrer neuen Freundin Xenia ist Gymnastiklehrerin…

am Turnen mit Xenia

Cool sind auch all die Angebote, die diese Stadt zu bieten hat. So nimmt Elin jetzt wöchentlich Zirkuslektionen und an einem anderen Tag noch Akrobatik, welches von einer Schweizerin, mit Verwandten in Hasle Rüegsau!!!!, geleitet wird.

Circability

Lukas und ich haben uns auch vorgenommen, das riesige kulturelle Angebot so gut wie möglich zu nutzen. So gehen wir jeden Donnerstag Abend etwas Neues ausprobieren, einmal organisiert Lukas einmal ich. Wir haben schon ein tolles Jazzfestival von Undergraduate Jazzstundenten gehört- fantastisch!- und eine interessante Session von Story telling comedians in einer Komikerschule…Zwischendurch fühlten wir uns eher wie bei Oprah Winfrey oder einer AAA Session.

Lukas hat auch gut angefangen, staunt immer wieder über die fehlende „Effizienz“ und die für uns fast übertriebene „Korrektheit“ der Kanadier, dies nicht nur im Strassenverkehr. Auch insgesamt sind wie immer wieder erstaunt über den Kontrast zwischen zT wirklich rückständig bis hin zu topmodern.. Man schaue nur auf unseren Strommasten hinter dem Haus…..kein Wunder gibt es in dieser Stadt immer mal wieder Stromausfall.

Nein das ist nicht Afrika sondern der Masten hinter unserem Haus…wir hoffen mal es gibt keinen Sturm er steht nämlich wirklich so schief

Anderseits waren wir heute in einem Sushi Restaurant, wo man von Robotern zum Platz geführt wird und auch bedient wird…..

von Robotern geführtes Restaurant

Auf unseren vielen Entdeckungsreisen lernen wir immer neue Ecken von dieser riesigen Stadt kennen. Joggen werden wir wohl beide praktisch aufgeben, da es einfach zu umständlich ist. Entweder gewöhnt man sich bei jeder Ampel zu warten oder mit dem Auto zu einem etwas besseren Ausgangspunkt zu fahren oder bis 10h zu warten bis man mit dem Hund in die Metro darf und so zu einem der schönen Täler rund um Toronto zu fahren. Dafür hat unser Fitness 24/7 offen und es gibt keine Ausrede. Nicht nur ich habe mit Yoga angefangen, sogar Lukas ging sich schon ein erstes Mal  verrenken. Mit Ayla gehe ich eher ins Bootcamp oder FusionFit….gute Namen für einfach Schwitzen!!

Old town

 

Ja Schwitzen tun wir immer noch, v.a. die Luftfeuchtigkeit ist zT lähmend, zum Glück haben wir einen AC!

Ich durfte mich schon mit der Präsidentin von Choosing Wisely Canada und International treffen, welche mich dann auch gleich dem Chefarzt vom SickKids vorgestellt hat, welcher in der Pädiatrie federführend in dieser wichtigen Campagne gegen Overtreatment and Overdiagnostic ist. Habe mir hier also schon mal einen interessanten Job für EAP und aber auch die Schweiz gefasst.

Aktuell wohnt noch Sina- eine junge deutsche Reisende- bei uns, welche wir in the middle of nowhere in Churchill Falls kennengelernt haben. Sie ist noch nicht ganz schlüssig, wie ihr Jahr in Canada weiter verlaufen wird und bis dahin hat sie bei uns Asyl.

 

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