It’s been a while

Wir kriegen Anfragen aus der Schweiz, ob wir im „courant normal“ angekommen sind, da wir nicht mehr so fleissig bloggen. Gute Frage! Was ist courant normal? Erst gerade kürzlich fragten wir unsere Kinder, was sie aus der Schweiz am meisten vermissen. Elin’s Antwort war: 1. die Freunde 2. das Trampolin 3. das Französisch bei Frau Zürcher !!. Ayla gab als Antwort: die Gewohnheit. Wie unterschiedlich sie doch sind.

es geht auch ohne Garten

Aber ich muss Ayla recht geben. Ich glaube wir alle vermissen jeweils die Gewohnheit. Zu wissen, dass man nette Freunde trifft, wenn man aus dem Haus geht, dass man eine Arbeit hat die uns erfüllt und in welcher man sich einigermassen kompetent fühlt, dass man los-joggen kann und für eine Stunde in der schönsten Natur ist etc. etc. Hier sind die Wellen der Emotionen viel stärker. Der Enthusiasmus, wenn ich im SickKids Kinder schallen kann mit Pathologien, die ich in der Schweiz wahrscheinlich kaum sehen werde oder mit DEM kanadischen ADHD Spezialisten für einen Monat unterwegs zu sein, wechselt mit Heimweh nach der Gewohnheit. Aber genau diese Wellen der Emotionen machen unser Projekt für alle spannend.

Graffiti Alley Toronto

Durch das, dass keiner von uns in einem Courant normal ist, haben wir viel mehr „quality-family-time“. Diese nutzen wir mit  spielen, sei es Familienbasketball oder Kartenspiele, neue Freunde einladen oder mit erkunden der unzähligen, multikulti Restaurants in dieser 3.5 Millionen Stadt. Und ich konnte Lukas sogar überzeugen, einen Lindy Hop Tanzkurs mit mir zu machen. Es kennt uns ja schliesslich niemand!

Familien Basketball
Ayla’s Basketball Team etwas unscharf

An Halloween durfte Elin endlich mal auf eine „trick or treat“ Tour gehen, da diese Kultur hier ihre Wurzeln hat. Ergebnis: 2kg Süssigkeiten…. In der Schweiz werden wir vor dieser etwas komischen amerikanischen Kultur wieder flüchten und den Halloween Abend im Restaurant verbringen. Hier gab es aber volles Programm mit geschnitztem Kürbis und Kuchen nach Betty Bossi.

endlich darf sie Halloween feiern
Ein Betty Bossi Halloween Kuchen muss sein

Nachdem Lukas eine Woche auf Geschäftsreise quer durch Amerika war, bin ich gerade anschliessend für eine Woche nach Paris an den EAPS Kongress geflogen. Dort habe ich auch unsere lieben Vermieter getroffen und ein spannendes Gespräch gehabt, wie sie geplagt sind mit Heimweh nach Kanada. Spannend wie wir uns alle im eigenen Nest einfach am wohlsten fühlen.

Mittlerweile ist das Thermometer deutlich unter Null gefallen und wir wundern uns noch ein bisschen, wie es denn im richtigen Winter wird. Der Wind, der hier eigentlich immer weht, geht durch Mark und Bein und man fühlt sich auf dem Fahrrad wie am Morgen früh auf der Skipiste aber ohne dementsprechende Bekleidung. WindChill heute -17° bei einer Temperatur von -10°C.

der erste Schnee

In der Schule sind die Girls nicht extrem gefordert und werden von ihren Lehrern bis in den Himmel hoch gelobt. So können sie es richtig geniessen und lernen doch sehr viel. Grosser Wert wird hier auf das Debattieren und sich Ausdrücken gelegt. Ob man in die Schule gehen will oder nicht, wird nicht streng kontrolliert. So konnten beide problemlos fehlen, um am Ultraschall workshop am Notfallkongress als Versuchskaninchen teilzunehmen. Da dies natürlich mit einem kleinen Lohn verbunden ist, haben das beide sehr gerne gemacht. Den Bauch und die Lunge zeigen und Geld verdienen…nicht so schlecht.

Versuchskaninchen am kanadischen, pädiatrischen Notfallkongress

Ein nächstes Highlight werden sicher unsere Weihnachtsferien, in welchen wir wieder in die Pampa fahren wollen. Ein AirBnB mit Hotpot und Schneetöff ist gemietet. Über Silvester versuchen wir dann eine mehrtägige Tour mit Schneeschuhen oder Backcountry Skis zu machen. Leider gibt es hier keine SAC Hütten sondern man schläft im Zelt…..mal schauen.

 

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