Schon komisch, Weihnachten ohne alle Traditionen, ohne grössere Familienfeste und grossem KlimBim zu feiern. Obwohl wir uns eigentlich auf geschenkfreie Weihnachten festlegten, stapelten sich doch viele Päckli unter dem künstlichen Weihnachtsbaum in unserem AirBnB. In der engen Familie schenkten wir uns wie ausgemacht viel „Quality-Time“ und einige Highlights in unseren Ferien.
Die Küche in unserem AirBnB war bestens ausgerüstet, so dass wir auch ein kleines Festmahl erstellen konnten. Immer 2 von uns waren zuständig für einen Gang und es wurden richtige Gourmet Menus auf den Tisch gezaubert- jemand wurde doppelt gebucht. Das traditionelle Singen konnten wir dank facetime mit den Daheimgebliebenen geniessen.
Zuerst ist es nur -10 bis -15 Grad Celsius und auch nicht extrem viel Schnee. Aber die vielen zugefrorenen Seen machen allen Spass, wir sind langsam ganz mutig und springen, tanzen, rutschen über die vielen zugefrorenen Seen. Auch ansonsten geniessen wir das „Winter Wonderland“ und experimentieren mit der Kälte.
Glücklicherweise hat die Familie von einer Freundin von Elin in der Nähe (für kanadische Verhältnisse) ein Chalet und ein Grundstück von 3.2 Mio m2!!!!!! mit eigenem See, eigenem Kojotenrudel und vielem vielem mehr. Sie drängen uns fast, Skip hüten zu dürfen, während wir auf unsere mehrtägige Schneeschuhtour in der Gegend des Montagne du Diable gehen, wo keine Hunde in den kleinen Hütten erlaubt sind. Ein Paradies für Skip und auch für uns, wir werden mit einem gemütlichen Abendessen verwöhnt. Ein Traum eines alten typisch kanadischen Blockhauses mit viel Charme.
Wir begnügen uns mit einem AirBnB mit furchtbarem Wasserbett in der Nähe von ihnen. Wir sind froh, ist in unserer Familie niemand erpicht auf Skifahren in den klassischen Skiresorts wie Mont Tremblant. Aber spannend zu sehen, eine kanadische Variante von Sölden oder Verbier oder einem anderen hochfrequentierten Skiort.
Zuerst wollte Lukas lieber auf die Schneeschuhe verzichten. Im kleinen bureau d’acceuil kriegen wir die Schlüssel zu den „Refuges“ auf unserer Schneeschuhtour. Und ja, nachdem es plötzlich warm wurde und bis hoch hineingeregnet hat, sah es zuerst nicht aus, als ob man Schneeschuhe brauchen würde.
Aber auch wenn die Hügel hier bei weitem nicht an die Alpen herankommen, ändert das Wetter sehr schnell und schon am ersten Tag, waren wir froh, haben wir nicht auf Lukas gehört. Das Kartenmaterial entspricht nicht ganz unseren Gewohnheiten, so fanden wir unser erstes Refuge erst nach dem Eindunkeln und nach ersten kleinen Hunger- und Durstattacken bei einigen von uns. Ja das mit dem Durst…Es wird allen bewusst, wie das lebenswichtige Element H2O sich ohne Strom nicht so schnell in die verschiedenen Aggregatszustände verwandelt. Obwohl wir viel Holz zur Verfügung haben, sind alle enttäuscht als sich aus einem übervollen Topf Schnee nach einer gefühlten Ewigkeit nur gerade eine kleine Menge Tee kochen liess und dann erst noch mit Tannennadeln und sonstigem Zeugs drin. Und dann war ja auch noch der Hunger auf die Hörnli, die schlecht roh geniessbar sind, aber niemand wollte zu viel tragen, das heisst wir hatten nur eine grosse Pfanne. Auch die Farmerstängel und das Studentenfutter war rationiert für die 3 Tage. Da heisst es Prioritäten setzen. Wir haben alle überlebt….Fazit von Ayla: ich bin froh, lebe ich in der modernen Zeit.
Ab der nächsten Etappe gibt es keine Spuren mehr. Ayla stapft tapfer voraus und sucht den Weg von gelb betupftem Baum zum nächsten. Meist hält sich der Weg auf den sommets bis er ganz am Schluss zu unserem Abri du vents steil hinunter schlängelt und vorallem Elin den Hosenboden den Schneeschuhen vorzieht.
Wir waren ja noch fast nie die grossen Partyanimals an Silvester. Aber dieses Jahr haben wir Alles geschlagen. Das spielen von Guggithaler und Tichu mit Stirnlampen wird irgendwann auch nicht mehr so lustig. Dunkel wird es schon kurz nach Vier. Etwas beschämt verkriechen wir uns schon um acht Uhr in unsere Schlafsäcke und schlafen wohlig bis wir von pfeifendem Wind in unserem Abri du vent geweckt werden.
In der Nacht hat es gute 25cm geschneit und unsere letzten 5 Stunden Wanderung bedeuten wirklich stapfen und wäre ohne Schneeschuhe definitiv unmöglich geworden. Wir kreuzen Sumpfe- ja Corinne hier ist das Eis nicht so stabil, wie auf den Seen…- und überqueren mehrere Bäche, auch diese sind nicht so sicher zugefroren, wie das stehende Gewässer. Wir lassen den Schwersten voraus oder üben unsere Balance.