In jeder Hinsicht erfreulich!

Einmal mehr nehmen wir die Kinder aus der Schule und verlängern das Wochenende. Erfreulicherweise ist die Wetterprognose genau für das Wochenende recht gut, davor regnet es und danach auch wieder. Der Frühling tut sich weiterhin sehr schwer sich in voller Pracht zu zeigen und die Temperaturen fallen unter Null in der Nacht und klettern kaum über 10Grad am Tag hier oben im Norden von Toronto.

Wir fahren zusammen mit Aimée, der Freundin von Ayla, hoch in den Nordwesten des Algonquin Parks, wo wir im Januar ein langes Wochenende mit Schneeschuhwandern und Hundeschlittenfahren verbracht haben. Genau auf dieser Schneeschuhtour in der Nähe unseres Kanuvermieters hat Ayla damals ihr Handy im 3m tiefen Schnee verloren. Eher zum Spass entscheiden wir jetzt kurz nach der Schneeschmelze nochmals den gleichen Weg abzuschreiten und nach dem verlorenen Handy im tiefen Wald Ausschau zu halten.

Wir können es alle kaum glauben als es tatsächlich plötzlich vor uns im Altschnee-Schlamm Gemisch liegt. Noch viel weniger können wir es fassen, als es nach einer Nacht im Reisbett problemlos angeht und seither tadellos funktioniert. Ayla ist verständlicherweise überglücklich, spart sie so doch 800.- CAD, die sie stattdessen für ihren Rössli-Traum auf die Seite legen kann.

 

1. Portage

 

Amable du fond

Am Freitag starten wir bei kühlen Temperaturen und Nieselregen und üben schon mal unsere Kanu-Skills beim stark meandernden Amable du Fond River, welcher uns in die praktisch unberührte, nordwestliche Gegend dieses grossen Nationalparks bringt. Kein Netz, keine Strasse aber gut ausgeschilderte Ausstiege für die Passagen zwischen den Seen oder um die Stromschnellen zu überbrücken. Am Tag davor war auf dem See anscheinend noch eine fast flächendeckende Eisplatte und die Kanuvermieter wollten uns zuerst gar nicht gehen lassen. Der Park war offiziell noch geschlossen. Aber dank einem heftigen Dauerregen in der Nacht auf Freitag waren zumindest die grossen Seen eisfrei.

wärmendes Frühstück in der Sonne nach einer eisigen Nacht
Yoga ist ansteckend
Essen, Zahnpaste, Sonnencreme wie es sich gehört bärensicher aufgehängt

Bei schönstem Wetter wachen wir am Samstag auf und paddeln nach einem gemütlichen wärmenden Frühstück tiefer in den Park hinein. Nach 2h paddeln sind alle schon etwas müde und wir wählen ein schnuggeliges Inseli als unser nächstes Nachtlager, hier müssen wir auch nicht so Sorgen haben, wenn wir in der Nacht mal bislen müssen. Bären können zwar schwimmen aber wir entscheiden gemeinsam, dass sie kaum so weit schwimmen würden. Zuerst geniessen wir die Sonne und fahren nach gesammelten Kräften noch zu einem Wasserfall, diesmal ohne Gepäck.

Lukas geht beim Einstieg ins, diesmal nicht schwer beladenem, Kanu gerade mal unfreiwillig im 2 Grad warmen Wasser baden, um so schneller paddelt er danach um sich warm zu halten, was wiederum mir zu Gunsten kommt.

 

Überall sehen wir Spuren von Elchen und auch Bären aber wir begegnen ihnen nicht, den Bärenspray haben wir eh vergessen bei unserem Zelt.

am Abend ist der See spiegelglatt

Neben Marshmallows braten wir auch Lukas Socken über dem züngelnden Feuer und geniessen alle die absolute Ruhe, die nur manchmal vom Schreien von Eulen oder sonstigen nachtaktiven Tieren durchbrochen wird.

Nur Lukas ist in das 2Grad warme Wasser gekentert und muss Socken trocknen

Diese Nacht ist nicht mehr ganz so kalt aber am nächsten Tag weht ein starker Wind und wir sind alle etwas besorgt, dass wir wirklich kentern könnten bei den nicht unerheblichen Wellen. Erfreulicherweise ist der Wind uns gut gesinnt und gibt uns etwas Rückenantrieb auf der anstrengenden Fahrt zurück.

nochmals 2 Portagen
wieder zurück meandern

Kaum ins Auto gestiegen und losgefahren sehen wir doch noch 2 Elche. Also in jeder Hinsicht ein wunderbares Wochenende!

auf der Heimfahrt doch noch gesehen

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