Das Abenteuer beginnt mit einem Highlight

Das letzte Wochenende in Toronto ist eigentlich ziemlich entspannt, so dass wir am Canada Day (1.7.) sogar an die Woodbine beach gehen können. Unser Plan mit dem Auto scheint auch aufzugehen. Nach einigen sehr verunsichernden Mails steht Mike am Montagmorgen da und übernimmt das schon ziemlich vollgepackte Auto und fährt los um die 5300km bis Whitehorse zu fahren. Wir nehmen am nächsten Tag das Flugzeug.

In Whitehorse angekommen ist nicht schwer zu erraten, wer uns abholen soll. Breitbeinig, in voller Cowboymontur, steht Dominic da und begrüsst uns freundlich. Kurz nach dem Flughafen verlieren wir das Netz und wir sehen nur noch unendliche Landschaften, Berge und Flüsse, die auf Grund der Waldbrände im Norden etwas «smoky» wirken. Die «Yukon horsepacking » (yukonhorsepacking.com) Ranch wird von Mandy und Armin mit ihren 4 kleinen Kinder liebevoll geführt. Neben den 17 Pferden haben sie 42 Schlittenhunde, mit welchen sie im Winter Rennen bestreiten. Dominik und Grace ist das Work-and-travel Pärchen, welches für die Saison aushilft.

Elin mit ihrer geliebten Clover

Der Start am nächsten Tag mit unseren Pferden ist ein Sprung ins kalte Wasser. Schon kurz hinter der Ranch gibt es keine wirklichen Trails mehr und unsere Pferde bulldozen durch die mannshohen Büsche, stossen umgestürzte Bäume auf die Seite und springen über sumpfige Stellen. Armin, der Besitzer, führt uns mit seinem Tagish und dem Packpferd gekonnt durch die Wildnis, entscheidet schon nach einer Stunde, dass wir stabil genug auf dem Rücken sitzen, um einen sehr steilen Hang runter zu reiten und eine noch nie genommene Abkürzung zu nehmen. Die Pferde rutschen praktisch auf ihrem Hintern und es braucht grosses Vertrauen unsererseits, dass sie wissen was sie machen.

 

Die Tage fliegen nur so vorbei, die Landschaft wechselt zwischen Sumpflandschaft, trockenen Kieferwälder, Hochebenen, felsigen Abschnitten und wunderbaren Ritten durch Bäche und kleine Weiher. Ohne Armin wären wir absolut verloren gewesen es gibt nichts was uns den Weg weist. Als wir nur kurze Zeit durch die Willows wandern, um die gesehenen Elche von näher zu betrachten bewundern wir unsere Pferde noch mehr. Für Menschen wäre es praktisch ein Ding der Unmöglichkeit durch diese dichten Büsche, die Sümpfe und die durch Fallholz fast undurchdringlichen Wälder zu wandern aber unsere Pferde kämpfen sich einfach durch, nehmen bei jedem steilen Aufstieg kurz Anlauf und traben dann den Berg hoch. Unsere Aufgabe ist einzig zu achten, dass wir nicht von Ästen runtergeworfen werden, dass wir schön in den Bügeln aufstehen um ihre Rücken zu entlasten und etwas zu achten, dass sie nicht allzu nahe an den Bäumen vorbeireiten.

Wir sind nicht ganz unglücklich hat Armin ein Gewehr dabei als wir die riesigen Abdrücke von Grizzly Tatzen im Sumpf und frischen Kot daneben sehen. Armin ist zwar zuversichtlich, dass die Hunde und die Pferde die Bären abhalten sollten. Wir trauen ihm. In weiter Distanz erspäht er Elche, Mountain goats und Adler, zeigt uns unglaubliche Biberdämme, die ganze Flussbette austrocknen lassen und zeigt uns natürlichen Sonnen- und Mosquito Schutz. Seine Grossmutter war eine Indianerin aber er meint er hätte es einfach vom Leben hier oben gelernt.

Jeden Abend stellen wir unser Camp an einem noch schöneren Ort auf. Einzige Bedingung ist, dass es etwas Gras für die Pferde hat. Während wir die Zelte aufbauen bereitet Armin ein feines Znacht auf dem Feuer, das nach den vielen Stunden auf dem Sattel noch besser schmeckt. Nelson und Coby, die beiden Hunde gesellen sich zu uns, während Armin spannende Geschichten aus dieser unglaublich verlassenen Gegend erzählt. Hier oben ist es ein Muss, dass man fischen, jagen und in der Wildnis überleben kann. Seine Frau Mandy hat diesen riesigen Elch eigenhändig geschossen in 4 Stücke geteilt und auf 2 Pferden nach Hause transportiert.

eines unserer wunderschönen Camps

der geborene Cowboy

Nach 4 Tagen durch absolute Wildnis, ohne Zivilisation ohne Netz und ohne Trails führt uns Armin zu den Takini Hotsprings, wo wir den Dreck der letzten Tage abwaschen und unsere etwas müden Muskeln im heissen Wasser verwöhnen.

unser super Guide Armin mit Tagish
von Mandy geschossener Elch, in 4 Stücke geteilt und mit 2 Pferden auf die Farm transportiert

Wir haben etwas Angst, dass wir den Trumpf für unsere Ferien schon ausgespielt haben. Viel schöner können wir es uns alle gar nicht vorstellen! Danke Mandy, Armin und v.a. unseren Pferden Chip, Clover, Snoopy und Barny und den zwei Packpferden Smith und Mocha. 

 

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