die ewigen Ferien

Manchmal schleicht sich schon fast ein schlechtes Gewissen ein, so lange Ferien wie wir haben. Wir nutzen die heissen Sommertage, um noch mehr von Toronto und Region kennenzulernen. Etwas Kultur zu machen, aber va auch immer wieder in oder ans Wasser flüchten, da die Temperaturen und v.a. die Luftfeuchtigkeit z.T. lähmend sind. Die Familienverhandlungen was wir machen wollen, sind nicht immer gleich einfach. Bei Lars‘ Idee, ein Motorboot auf den riesigen Muskoka lakes zu mieten, war die Verhandlung sehr einfach und schnell entschieden. Bei noch kühlen 16° wasserten wir das gemietete Boot, beladen mit Wakeboard, Wasserski und Tube und verbrachten den ganzen Tag auf dieser verwinkelten Seenlandschaft, wo „the rich and the famous“ ihre Ferienhäuser haben. Die Fotos sprechen für sich….

Ansonsten geniessen wir es die Stadt mit unseren Fahrrädern zu erkunden. Auf Craigslist ergattern wir günstige Vintage Fahrräder, die wir neben den praktischen Citybikes brauchen können.

Ripley Aquarium Toronto

Dank des Abschiedgeschenkes der Swisscom an Lukas, dürfen wir bei atemberaubender Aussicht unsere „neue Heimat“ auch von oben und bei einem feinen Nachtessen bewundern.

CN Tower Toronto
CN Tower

Am schönstens ist es natürlich mit Einheimischen zu sprechen und zu hören wo, was man noch machen soll/kann. Robin und David, Freunde meiner Eltern noch aus der BBC Zeit, verwöhnen uns in jeder Hinsicht. Als absolutes Highlight besuchen wir ihr wunderschönes Countryhouse- nicht weit von Toronto-  mit x- tausend Quadratmeter Land, eigenem Schwimmsee, eigenem Wald und eigenem Tennisplatz. Sie organisieren sogar, dass Ayla und Elin endlich wiedermal zum Reiten kommen. Bei einer nahen Range mit 57 Pferden und 150 Rinder wird ihnen gezeigt, wie die Cowboys reiten.

Auch Skip geniesst es in vollen Zügen, wiedermal einen Tag nie an der Leine zu sein und den Wald und all seine Bächli und Tümpel zu erkunden und sich anschliessend zusammen mit uns im Schwimmteich wieder reinzuwaschen.

endlich mal wieder off leash

 

 

zu Besuch bei Robin und David in ihrem schönen Country house

Und wenn es draussen schlichtweg zu heiss ist, sitzen alle beim Airconditioner und spielen….KAPLA…

Ferien vorbei aber noch nicht Leben B

Zusammengezählt verbringen wir Stunden in Ämtern, Banken, Schulen etc etc. Aber schlussendlich läuft alles „smoothly“ und wir haben innerhalb der ersten 3 Tagen alle unsere Social Security Number, alle ein Bankkonto, Elin und Ayla ihre Schulen, ein Internet das funktioniert- was wollen wir mehr. Wir machen schon die ersten Grossstadterfahrungen in dem wir in einem ruhigen Kaffee das Internet nutzen und erst später merken, dass Kaffee trinken hier nur für Nerds und nur Farce ist. Alle anderen Kunden zeigen ihre ID und verschwinden in den Hinterraum, um im Haschladen ihre Waren einkaufen zu gehen….jänu, das Internet hat gut funktioniert und der Kaffee war gut.

Wir werden von Settlement Workers empfangen, die sehr hilfsbereit alles erklären. Ayla wird über einen gesamten Tag „assessed“, damit sie nachher in die richtige Schule eingeteilt werden kann. Sicherlich dank  dem letzten Jahr Immersion im Gymnasium, muss sie keine „English as second language“ Kurse belegen und kann die „Academic“ Stufe der Highschool um die Ecke besuchen. Nächste Woche wird sie von zukünftigen Mitschülern eingeführt, bevor es dann übernächste Woche richtig anfängt.

Die Zimmerverteilung läuft ohne gröberen Streitereien und wir fühlen uns in unserem neuen Haus schon ziemlich wohl.

Da die Schulen erst am 4. September anfangen haben wir sogar noch Zeit Toronto und Umgebung kennenzulernen. Obligate Niagara Falls.

Niagara Falls von Amerika aus

Da wir gelesen haben, dass sie von Amerikanischer Seite aus schöner zu betrachten sind, fuhren wir „kurz“ nach Amerika rüber. Das stellte sich als Fehler raus. Wir warteten insgesamt sicherlich eine Stunde bei den Immigrations, um den richtigen Stempel zu erhalten. Zum Glück haben sie nicht gemerkt, dass wir noch einen Hund dabei hatten…..

Der Sommer zeigt sich immer noch von der besten Seite und wir geniessen das Leben direkt am Wasser. Skip hat leider schon wieder ein Rezidiv seines Swimmer Tails aber wie wir ja wissen, geht es jeweils schnell vorbei.

SUP mit Skyline
SUP mit Skyline

Summary and Canada resolutions

Northern lights @larswyder
  • 6 Wochen im Zelt geschlafen
  • viel wunderbare, Familien-Quality Zeit verbracht
  • 9758km gefahren
  • 5 kanadische Provinzen besucht
  • mindestens 50mal Tichu gespielt
  • 2 flat tire
  • jedes wilde Tier, für welches Ost-Kanada bekannt ist, gesehen: Schwarzbär, Finnwal, Beluga und andere Wale, Adler, Wolf, Stachelschwein, Karibu, Elch, Fuchs, Delphine
  • unglaublich viele liebe, hilfsbereite, interessante, openminded Kanadier, Inuit, Natives kennen gelernt

Die Vorsätze sind noch etwas rudimentär. Grundsatz ist sicher unseren Horizont zu erweitern, einzutauchen in die kanadische Gelassenheit und Offenheit und unser Familienprojekt zu einem unvergesslichen Abenteuer werden zu lassen.

Vorsätze:

  • ein Jahr fleischlos Zuhause ( um unseren Footprint – wenigstens ein wenig- zu verringern)
  • jeden Freitag eines dieser vielen, coolen Restaurants in dieser Multikulti Stadt zu testen
  • das unglaublich grosse kulturelle Angebot dieser Stadt so gut wie möglich zu nutzen

 

Gebührender Abschluss

Ok, die in Google Maps angegebene Zeit bis nach Québec, unsere letzte Station, hat leider nicht einberechnet, dass man noch auf die Fähre warten muss, um bei Tadoussac über den Saguenay Strom zu kommen und auch nicht die 2h Stau, um über die Brücke über den Lorenzstrom zu kommen in Québec selber. Die Motivation ein Städtchen anzuschauen sinkt weiter als es in Strömen zu regnen beginnt, wieder ein Warnlicht „Reifendruck überprüfen diesmal links“ erscheint und wir realisieren, dass der reservierte Campingplatz direkt neben dem Highway ist. Der eigentlich geplante späte Nachmittag im Städtchen mit einem feinen Abendessen in einem der herzigen Restaurants fällt buchstäblich ins Wasser.

Der nächste Morgen ist reserviert, um den 2. Pneu zu flicken, was bei kanadischen Workinghours leider nicht früh morgens möglich ist. Schlussendlich kommen Lars und Lukas mit 4 neuen Pneus und einigen Dollars leichter zurück, die Alten seien nicht mehr brauchbar. Zwischenzeitlich scheint die Sonne und wir ziehen los, diese herzige sehr französisch anmutende Stadt zu erkunden. Viele kleine Boutiquen, viel los, viele Touristen, Festivals an jeder Strassenecke- zumindest ich habe mich schon verliebt in diese Stadt.

Das Abendessen geniessen wir in einem sehr feinen Gourmet Restaurant, das wir ganz zufällig entdecken. (AlbaCore). Extra für uns (gemäss einigen unserer Familie) feuert die Stadt Québec um 22h einige Millionen in die Luft, ein gebührender Abschluss unserer wunderbaren Reise. Danach heisst es nur noch 8h Autofahrt durch die Nacht zurück nach Toronto. Zum Glück kann auch Lars schon einen Teil der Fahrt übernehmen.

unglaubliche Gastfreundschaft

In Happy Valley Goose Bay (neben Labrador City, die 500km entfernt ist, die grösste Stadt in Labrador mit 8000 Einwohnern) kommen wir gerade rechtzeitig vor Feierabend beim Garagisten an. Ohne viele Worte nimmt er unser kaputtes Rad und flickt die 3 Löcher. Obwohl er 30min arbeitet, will er kein Geld dafür. In Happy Valley Goose Bay wohnen deutlich über 50% Inuit, Innu (nomadische Inuit, welche den Karibu Herden folgen) und Natives. Wir übernachten auf einer Plattform mit Ausblick auf das Meer auf der einen und See auf der anderen Seite.

Ausblick bei unserem Platz bei Happy Valley Goose Bay

In ganz Labrador gibt es keinen Camping, man darf sein Zelt aufstellen, wo man möchte. Erst nach einer längeren „Suchti- Zeit“ mit tatsächlich recht gutem Internet im Visitorzenter und einem Besuch im fast einzigen Geschäft hier, dem Northern lights, fahren wir weiter nach Churchill Falls. Das Northern Lights muss man gesehen haben, wenn man sich bis hier hin verirrt. Man findet Alles, um hier in der Wildnis überleben zu können. Waffen, Jagdausrüstung, Fischerausrüstung, Schlafsäcke bis -50Grad, Schlittenhundegeschirr …. Der Besitzer kommt ins Schwärmen, was man hier für Fische mit nur einer Leine mit einer Fliege dran, fischen kann. Natürlich müssen wir das probieren.

(Ayla) Nach weiteren 380km auf asphaltierter Strasse erreichen wir am späten Nachmittag Churchill Falls. Wir arrangieren uns noch eine Tour durch das einst grösste Wasserkraftwerk der Welt. Unser Zelt dürfen wir auf einer Grasfläche vor der Kirche dieser 700 Seelen Retortenstadt aufstellen. Im Town Center –einem grossen Gebäude mit allem drin was man zum Überleben des eisigen Winters (Durchschnitt -35°C) braucht- können wir ganz für uns das örtliche Schwimmbad geniessen und noch eine lange Dusche nehmen (was bitter nötig war nach 3 Tagen ohne Dusche oder schwimmen).

Wir essen im einzigen Restaurant der Stadt zNacht und erfahren dabei, dass es immer wieder Bären in der Stadt gäbe, die um einiges aggressiver wären als die, die in der Natur leben, da sie für das Essen gegeneinander kämpfen, wir sollen aufpassen. Wir lassen den Abend noch mit einem Tichu ausklingen als plötzlich die Dame vom Empfang des Hotels kommt und uns mitteilt, dass wir nicht in unserem Zelt schlafen dürfen, weil es zurzeit um die 8 Bären in der Stadt hätte und es einfach zu gefährlich wäre. Sie kam immer wieder mit neuen Ideen, wo wir schlafen könnten, welche aber entweder von den Securities nicht erlaubt wurden oder man einfach nicht angenehm schlafen konnte. Die wenigen Hotelzimmer für die vielen Ingenieure, die hier immer wieder kommen, sind ausgebucht. Nach langem hin und her konnte sie uns (eher inoffiziell) ein kleines Apartment mitten in der Stadt organisieren.

in den sicheren 4 Wänden

Ausgeschlafen und geschützt von den vier Wänden des Hauses können wir am nächsten Tag um 9 die kostenlose Tour durch die Stadt und durch das Wasserkraftwerk antreten. Mit uns kommt ein nettes, junges Pärchen (Marcel und Sina) aus Deutschland, welches schon seit April per Work & Travel in Kanada unterwegs ist. Sie berichten uns auch, dass sie aus ihrem Van aus, den sie auch bei der Kirche parkten, einen Wolf aber nicht einen Bären bei unserem Zelt gesehen haben, Skip wäre ausgeflippt!!

Die gesprächige Führerin kann uns sehr viel über die Stadt und auch über das Wasserkraftwerk erzählen, obwohl sie früher nichts in diesem Beruf gelernt hat. Z.B erzählt sie uns, dass man in Churchill Falls seine Türen offenlässt, damit sich Menschen auf der Flucht von Wildtieren oder von der Kälte in den Häusern retten können. Auch spannend war, dass alles in der Stadt Nalcor gehört. Die Menschen die dort wohnen arbeiten alle im Wasserkraftwerk, müssen nur bis zu 90$ Miete bezahlen und auch die Wasser- und Stromrechnungen wird von der Firma übernommen. Schattenseite davon ist aber, dass sobald man aus irgendeinem Grund nicht mehr bei Nalcor arbeitet, innerhalb 3 Monaten aus der Stadt sein muss. Aus diesem Grund gibt es auch keine älteren Menschen in Churchill Falls. Im Wasserkraftwerk arbeiten sie gerade am grössten Projekt seit der Inbetriebnahme. Die Arbeiter müssen bis zu 77 Tonnen schwere Teile in engstem Raum 300m unter der Erde austauschen. Nach dieser sehr interessanten Tour trinken wir noch einen Kaffee mit dem lieben Pärchen aus Deutschland und fahren dann weiter Richtung Labrador City.

spannende Tour durch das einst grösste unterirdische Wasserkraftwerk
wir werden ausgerüstet. Nach der Fahrt mit dem Lift 19 Stockwerke in die Tiefe dürfen wir nicht mehr fotografieren

Auf dem Weg dorthin besuchen wir die ehemaligen Churchill Falls, bei denen uns vor allem das riesige Flussbett des einst grossen Flusses imponiert hat.

Churchill Falls
unglaubliche Pilze hier

Dort erzählt uns ein anderes Pärchen, dass sie vor etwa 20min einen riesigen Bären bei der Müllhalde von Churchill Falls gesehen haben. Also wieder zurück und zur Müllhalde, welches sich dann aber als einfache Fläche mit verteiltem Müll herausstellt. Das erstaunt uns ein wenig, weil sie ja anscheinend wirklich ein Problem mit den Bären haben und eine solche Müllhalde eigentlich das perfekte Anlockmittel ist- schade kriegt diese anscheinend gut funktionierende Firma die Abfallentsorgung nicht besser in den Griff. Wir verstehen ja schon, dass das Müllauto nicht 1mal in der Woche 500km fahren kann und vorallem bei Durchschnitts-Schneehöhen von 3 m zwischen Oktober und Juni. Wir sehen leider (oder zum Glück) keinen weiteren Bären und machen uns dann wirklich auf den Weg nach Lab City.

Wölfe aber keine Menschenseele

Angekommen, stellen wir unser Zelt auf einer Wiese mit mehreren Picknick Tischen direkt an einem See auf. Wir fahren einmal durch die Stadt und bestaunen die riesigen Fahrzeuge, die sie dort auf der Mine benutzen. Vor dem ins Bett gehen, sehen wir in der klaren Nacht tatsächlich noch Nordlichter (professionelle Bilder von Lars folgen).

Lab City

Ein neugieriger Fuchs gesellt sich plötzlich zu uns. Mama versucht ihn zu verscheuchen und Skip, der eigentlich schon im Zelt angebunden sein Plätzchen eingenommen hat, muss ihr natürlich mitsamt der Tasche von Lars im Schlepptau helfen kommen. Kurze Zeit später war der Fuchs verschwunden aber Skip bellt noch einige Zeit die Tasche an, weil der nächtliche Besuch ihn anscheinend doch ziemlich verwirrt hat. Nach einer kalten Nacht geht es für uns am nächsten Tag auf eine längere Fahrt zurück zum Lorenz Strom. Auf der Strecke gibt es mehrere Minen (v.a. Eisenerz aber auch Alluminium). Deswegen donnern auch immer wieder riesige Laster in einem unglaublichen Tempo  trotz sehr kurviger Schotterstrasse an uns vorbei.

Beim Lorenzstrom und wieder in der Toronto Zeitzone übernachten wir in der Nähe eines kleinen Skigebietes direkt an einem See und genossen den Mücken- und Blackflyfreien Abend.

morgendliches Schwimmen in unserem See. Skip hat nachher leider einen „Swimmer Tail“ wir hoffen er erholt sich wieder

lutter gar nüt

Auch diese Nacht regnet es und alles ist nass und „gräutschgelig“. Wir entscheiden uns noch hoch bis zu den Wikingern zu fahren. Auf der Strasse quer über die Halbinsel klärt es auf und wir erreichen die völlig verlassene Ostküste bei Sonnenschein. Mit hungrigen Bäuchen hoffen wir in der Tuckamore Lodge etwas zu essen zu kriegen. Leider servieren sie nur ihren z.t. prominenten Gästen (CEO Volvo etc.) Statt etwas zu essen, kriegt Lars ev. einen Job dort. Er diskutiert mit der sehr rüstigen Besitzerin Barbe, welche mit ihren Gästen noch immer auf Bären und Elchenjagd geht und das häufig mit Pfeil und Bogen. Sobald wir mal wieder stabiles Internet haben, wird er sein CV und Bewerbungsschreiben schicken. Auch wir hoffen natürlich, dass dies klappt, denn ein Besuch in dieser wunderschönen, völlig abgeschiedenen Gegend können wir uns jederzeit vorstellen. Im kleinen Dörfchen Main Brook gibt es ein kleines Restaurant beim einzigen Camping (Main Brook Park). Wunderschön gelegen mit Caribous und Elchen, die durch das Areal spazieren, würden wir eigentlich gerne bleiben. Da wir aber noch weiterfahren möchten/sollten, lassen wir uns von der netten Besitzerin bekochen und kosten ihre frisch gebackenen Muffins.

Bei St. Anthony stocken wir unsere Vorräte wieder auf. Verwöhnt sind sie hier nicht mit frischem Gemüse oder Früchte aber wir finden das Wichtigste für unsere Camping Gourmetküche. In der Hoffnung in der Iceberg Alley wirklich auch Eisberge zu sehen, suchen wir bei der Goose Cove nach einem schönen Schlafplatz. Da es auch hier ein wunderschönes Moorgebiet mit vielen Beeren aber auch viel Sumpf ist, gestaltet sich dies schwierig und wir landen schlussendlich in der Dämmerung auf einem „nullachtfünfzehn“ RV Park.

Es konnte nachgewiesen werden, dass in L’Anse Meadow ganz im Norden von NFL die Wikinger deutlich vor Kolumbus den Nordamerikanischen Kontinent besiedelten. Im nachgestellten Wikingerdorf, kriegen wir einen Eindruck, wie sie damals gelebt haben.

L’anse aux Meadow ganz im Norden NFL

Natürlich lassen wir uns einen Imbiss in einem der einzigen Gourmet Restaurants NFL nicht entgehen. Eine sehr sympathische Geologin und Umweltwissenschaftlerin hat hier zusammen mit ihrer Familie ein kleines Juwel in dieser verlassenen Gegend errichtet- mutig und talentiert. Die lange, touristenarme Winterzeit überbrückt sie mit schreiben von Kinderbücher über die Traditionen und Geschichte ihrer Vorfahren. Beim Erkunden der vielen Landesspitzen sehen wir tatsächlich noch 2 Eisberge, leider nur ganz in der Ferne.

Ausblick auf die Eisberge im höchsten Norden von NFL

Um am nächsten Tag die Fähre nach Labrador rechtzeitig zu erreichen, müssen wir noch bis in die Nähe von St. Barbe wieder an der Westküste fahren. Auch hier gibt es keine Campings, ein ziemlicher Sturm kommt auf und wir werden alle weich als Lukas (!!!!) vorschlägt ein BnB zu suchen. Während wir im Garten des BnB noch unser Nachtessen kochen, bereuen wir schon so viel Geld ausgegeben zu haben. Die Sonne drückt durch, der Wind flaut ab und eine Familie aus Hamilton kommt und stellt ihr Zelt gleich im Garten des BnB auf- das hätten wir auch machen können, wenn wir gewusst hätten, dass dies hier kein Problem ist. Wir hören fasziniert, dass die idyllische, vorgelegene Insel mit Wohnhaus und Leuchturm vor einem Jahr für 20’000sFr verkauft wurde. Wir begannen schon zu tagträumen, wie wir hier ein BnB errichten hätten können, wo die Gäste aus dem Zimmer die vorbeiziehenden Wale, die springenden Buckelwale und die Eisberge beobachten könnten. Lars wäre natürlich für den Transport der Gäste verantwortlich gewesen, sei es mit dem Quad oder dem Skidoo.

Insel vor Flowers Cove, zu kaufen für 20’000CHF

Wir haben ja schon das Gefühl auf NFL gibt es lauter gar nichts. Aber irgendwie haben es ganz viele Fährenbenutzer geschafft, ihre Pickups mit Einkäufen zu füllen, als Reisende sind wir eher Exoten. Wir sehen einige springende Delphine aber leider immer noch keine Rückflosse eines springenden Buckelwals.

Überfahrt St. Barbe nach Blanc-Sablon Labrador
springende Delphine

Die Küstenstrasse in Labrador Richtung Norden ist zwar noch asphaltiert aber versetzt mit riesigen Schlaglöchern. Die versprochenen und empfohlenen Satelittentelefone sind leider alle schon unterwegs und wir müssen den Translabradorhighway ohne antreten und hoffen keine grösseren Probleme zu haben. Netz gibt es nirgendwo und es vergehen Stunden ohne ein Auto zu kreuzen oder sonst Zivilisation zu sehen. iOverlander bringt uns für die Nacht nach St. Lewis, ein Fischerdorf 1h Dirtroad weg vom Highway. Bei unserem Camping oben bei der Navigationsantenne werden wir von einigen Dorfbewohnern besucht, für welche wir ein Highlight sind. Ein sehr nettes Paar, sie Inuit er Kanadier, kann uns viel über die Lebensweise hier an dieser rauhen Küste erzählen. Im Dorf gibt es eine Schule, in der sie insgesamt 30 Schüler von Kindergarten bis 12. Klasse haben. Der nächste grössere Ort ist 430km weg. Es gibt eine Krankenschwester, die für die Gesundheit der Dorfbewohner verantwortlich ist. Bei schwereren Fällen werden sie, wenn das Wetter es zulässt, mit dem Wasserflugzeug nach St. Antony (2000 Einw) geflogen.

St. Lewis iOverlander Spot
Genuss pur

Da Elin bei unseren Gesprächen immer noch nicht ganz Alles versteht, macht sie sich schon auf den kleinen Spaziergang über die Heide zur Klippe.

(ELIN) Ich ging dann und hatte Freude mit Skip, er lief ohne Leine und machte es super. Es hatte viele kleine Seen und Skip ging natürlich in alle hinein, doch der eine See war kein See sondern ein Schlammbad. Dann war er schön mit Schlamm übergossen. Wir gingen weiter und Skip wusch sich dann gründlich in einem richtigen See. Auf der Aussichtsplattform sah ich plötzlich einen Bären in nächster Nähe. Ich habe mich extrem erschrocken und hatte nicht mehr an die Regeln gedacht und einfach Skip gepackt und bin davongerannt. Zum Glück kamen in diesem Augenblick gerade Mama, Papa, Lars und Ayla und wir alle beobachteten den Bären von sicheren Distanz bis er sich dann im Gebüsch verzog.

Codfisch (Kabeljau) Fang (max 15 Fische pro Familie und nur am Sa/So und Mo. Fischindustrie sei Dank

Mittagessen im Fischerdorf…wunderschön aber wie kann man hier wohnen???

(Corinne) Die knapp 500 km auf Schotterstrasse durch das pittoreske Nichts bis Happy Valley Goose Bay wird noch spannender, als plötzlich das Warnlicht „Luftfdruck hinten rechts überprüfen“ aufleuchtet. Wir wagen es noch weitere 100 km zu fahren, sehen einen Bären davon zotten und entscheiden dann doch unser Reserverad zu montieren. Die Einzigen, die uns passieren, fragen ob sie helfen können, aber unsere 2 Männer haben den Wechsel perfekt im Griff. Wir erkunden kurz den dichten Wald und stossen bald auf eine verlassene, spooky Hütte und eine verrostete Bären/Tierfalle und gehen lieber wieder zurück zu unserem aufgebockten Auto.

pittoreskes Nichts
und wir wechseln die Zeitzone im Niemandsland
Flat tire auf dem Translabrador Highway

Camping Koller

Obwohl uns Cape Breton und nun vor allem auch Newfoundland landschaftlich  am besten gefällt, schleicht sich zwischendurch ein gewisser „Camping-Koller“ rein. Dies hat sicherlich damit zu tun, dass wir schon lange mit unserem Zelt unterwegs sind, das ewige Ein- und Auspacken und Zeltaufstellen manchmal auch anstrengend ist, dass es nun nach 3 Wochen Sonnenschein v.a. in der Nacht zum Teil stark stürmt und regnet und somit Alles etwas feucht und „mottig“ ist, dass Lukas’ Mätteli kaputt ist und er somit noch schlechter schläft, dass man in einem Zelt keine Rückzugsmöglichkeiten hat, dass einem die Ideen ausgehen, was auf einem einfachen Campingkocher kulinarisch geboten werden kann etc etc. Dieser aufkommende Koller ist dann aber jeweils rasch verschwunden, wenn wir diese unglaublich schöne Natur geniessen können, wenn wir Adler, Caribou, Elche sehen oder wenn wir auf dem obligaten Lagerfeuer unsere Marshmallow braten.

 

Nach dem schönen iOverlander Camping mit der stürmischen Nacht, war nun definitiv alles feucht und im Auto roch es wie in einem modrigen Keller. Deshalb war auch klar, dass wir irgendwo entlang dem berühmten Cabot- Trail (eine der weltweit schönsten Strassen rund um die Great Breton Halbinsel) eine Waschmaschine finden müssen. Tatsächlich lernen wir, dass es eine solche, von der Gemeinde errichtete, Comfortstation in einem 100 Seelendorf gibt. Sauber, mit Basketballplatz davor, kann jedermann,- frau bei der Feuerwehrstation die Waschmaschinen und Duschen benutzen, was wir natürlich sehr gerne nutzen. Während unsere stinkende Wäsche ihre Runden drehte, gab es für uns Lunch beim Leuchtturm, während Adler über uns kreisen.

Um Mitternacht dann, verlässt unsere Fähre bei North Sydney Nova Scotia. Die Boarding Prozedur ist unglaublich ineffizient aber super freundlich. Allgemein scheinen die Kanadier für uns ein sehr stressresistentes, freundliches Volk zu sein. Mit jedem wird noch etwas geplaudert, noch ein paar Empfehlungen abgegeben, obwohl sich die Warteschlange hinten dran nicht verkleinert. Da wir natürlich zu spät reservierten, um noch eine Koje zu ergattern, richteten wir uns in den mehr oder weniger bequemen Sesseln in einem unterkühlten Raum ein und schaffen es, wenigstens kurze Phasen zu schlafen.

Bei grusligem Nieselregen und dichtem Nebel erreichen wir die Südküste von Newfoundland. Aber wie von unseren einheimischen Sesselnachbaren prophezeit, fahren wir nur wenige km und schon wieder scheint die Sonne. Das ersehnte Frühstück lässt auf sich warten. Beim Ankunftshafen gibt es einfach nichts und erst nach 45min Fahrt kehren nicht nur wir, sondern praktisch die ganzen Fährepassagiere in das einzige existierende Lokal in der Region ein. Ein Tankstellen-Café, wo es Truckersfrühstück, Eier, Fleisch aus der Dose und gefärbtes Wasser gibt- eine Erfahrung!

Schon auf den ersten Kilometer sehen wir einen angefahrenen Elch am Strassenrand und hoffen ganz fest, diese riesigen Tiere (2m Schluterhöhe) nur von weitem sehen zu dürfen/müssen.

Im Visitorcenter des Gros Morne NP müssen wir etwas enttäuscht vernehmen, dass mehrtägige Wanderungen auch hier nicht wirklich möglich sind. Entweder gibt es- wie wir es auch in anderen NP erfahren haben- ausgetretene kurze Wanderungen zwischen 0.5- maximal 9km oder dann ist man für 3-5 Tage in der Wildnis. Für diese mehrtägigen Hikes hätte man sich aber mindestens 2 Monate früher anmelden müssen, kriegt einen halben Tag Einführung über Umgang mit Kompass, GPS, Bären etc, so dass unsere Anfrage nur müde belächelt wird. Wir entscheiden uns die einzige anderen off-Track Wanderung zu machen, müssen die Rangerin aber zuerst überzeugen, dass wir wissen wie man ein GPS bedient und wie man eine Karte liest. Wir schwören kurz auf das Schweizer Wanderwege Netz mit all seinen Möglichkeiten.

Steine jagen könnte Skip stundenlang

Aber zuerst geht es zu unserem Camping Platz- Berry Hills, wo wir einmal mehr den letzten Platz ergattern konnten. Auch in dieser Nacht muss unser Zelt sein Bestes geben, es regnet z.T. sintflutartig. Endlich kommen mal unsere Regenjacken und Regenhosen zum Einsatz. Rechtzeitig für unseren Ausritt zu fünft, brechen die Wolken auf und die schöne Landschaft zeigt sich bei Sonnenlicht. Früher wurden hier die Pferde gebraucht, um das viele Holz auf die Seen und Flüsse zu transportieren, wo sie dann weiter Richtung Hafen geschwemmt wurden. Heute sind die Pferde durch die riesigen Lastwagen ersetzt und werden nur noch zum Reiten oder Schlitten ziehen gebraucht. Leider dürfen unsere erfahrenen Girls ihr Können nicht brauchen, wir trotten alle brav im Schritt hinter der Führerin her. Jänu, auch eine schöne Art die Landschaft zu entdecken.

Ausritt in Reidville beim Gros Morne NP

In Rocky Harbour entdecken wir noch einen kleinen Fischerladen, wo die Scallops gerade frisch gebracht werden. Diese und feine NFL Crevetten lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Mit etwas Knoblauch angebraten, gibt dies ein Festmahl und schöne Abwechslung zu Pasta, Curry, Bulgur, Pasta, Curry, Bulgur….Um Mitternacht wandern Lars und ich, mit einem etwas mulmigen Gefühl durch den dichten Wald zu einem See. Tatsächlich sind wir da nicht alleine, sondern treffen einen Physiker mit Hobby Astronomie, der auch die Milchstrasse und den beginnenden Meteoritenschauer fotographieren möchte und uns fast etwas logorrhoisch über unsere und alle anderen Galaxien erzählt. Eine Lichtverschmutzung gibt es hier definitiv nicht und Mars, der aktuell besonders gut zu sehen ist, stört schon fast mit seinem hellen Schein.

Die off-Track Wanderung auf die Tablemountains ist tatsächlich mal etwas anstrengender und wunderschön. Die ersten 2 km sind wir zusammen mitTouristen mit Flipflops auf den Bretter-Wanderwegen. Jeden Tag gibt es hier Führungen, da es ein Paradies für Geologen und andere „Steinli-phile“ sein soll. Anscheinend ist hier die gesamte Erdummantelung aufgebrochen und die Schichtung kann im vielen Geröll untersucht werden. Auch als Banausen erkennen wir viele Fossilien und spannende Gesteinsstrukturen ohne aber genauer zu wissen, wie alt wohl diese oder die andere Schicht ist. Nach den Brettern folgen die Steine. Ohne Wanderweg und ab jetzt alleine, klettern wir die Felsbrocken und ca. 600 Höhenmeter hoch, bis wir auf einer unendlichen Ebene ankommen. Neben vielen Mücken sehen wir Caribous, die kanadische Rentierart. Anmutig klettern diese über das Gestein und zwischen den Moor- und Sumpfgebieten herum. Obwohl nur auf 700müM und bei 22 Grad, hat es immer noch Schneefelder.

Tablemountains
Tablemountains Gros Morne

Caribou

Müde und kaputt fahren wir noch bis ans Nordende des Gros Morne zum Shallow Bay Campground.

Ultra banger moody cliff hanger spot

[Lars]

Ich frage Lukas wie ich den Blog anfangen soll: „Am morge embri gluffe, wider embrüf gluffe und am abe ga ligge.“
Also, am Morgen liefen wir im Nieselregen zu einer Bucht, in welcher normalerweise die Leute campieren. Da aber niemand von der Familie das 5p Zelt tragen wollte, machten wir eine normale Wanderung daraus. Es hatte, wie überall in Kanada, viel Wald und Wasser. Die 12km meisterten alle ohne Probleme, da wir eine lange Schwimmpause in der Bucht einlegten. Dazu hatte ich die grandiose Idee, aus einem Damm der zum überqueren des Flusses am Strand gedacht ist, ein kleinen Wasserfall zu kreieren. Schon bald wurde allerdings das 10cm Bächlein zu einem 2m Bach. Deshalb wurde ein grossen Teil unserer Pause mit dem Stauen des Wassers verbracht, sodass auch zukünftige Gäste die andere Seite des Strandes begutachten können.

Fishermans Cove Cape Breton NP

 

Auf dem Rückweg sahen Elin und Lukas angeblich noch einen Elch, obwohl es dazu keine Beweise gibt. Elin stellte Lukas ein hypothetisches Budget von 180Mio Franken zur Verfügung, und lies ihn sein Traumhaus gedanklich bauen. Die Garage ist grösser als das Haus und die 10’000km2  beinhalten natürlich eine riesige Pferdeweide. Kurz vor dem Ende der Wanderung fing der Regen wieder an uns zu plagen, der uns vorher in Ruhe gelassen hat. „Gätschnass“ kamen wir beim Auto an und fuhren zu einem wunderschönen iOverlander Campspot.

 

iOverlander ist eine App wo jedermann Orte hinzufügen kann, welche geeignet zum Campen sind. Es gibt einfache Autobahnraststätte welche overnight-stays von Wohnmobilen nicht verbieten, wie auch richtig schöne wilde Plätzchen wo man sein Zelt aufbauen kann. Letzteres fanden wir im Norden von Cape Breton auf einem lang verstorbenen Herrn’s Land. Das verlassene Haus stand ganz in der Nähe doch Lukas war der Einzige, der sich hinein traute.

iOverlander spot nach dem Regen kommt die Sonne
hier lässt es sich gut kochen
der Sturm ist vorbei

Später am Abend kamm ein grosser schwarzer Pickup Truck vorbei und wir dachten schon, wir müssen alles einpacken. Doch schon bald merkten wir, es ist ein freundlicher Bauarbeiter aus dem Kaff in der Nähe, der nur ein paar Leute zum plaudern suchte. Er offerierte uns ein Bier und so erhielten wir spannende Hintergrundinformationen  zum Grundstück und zum Leben in Cape Breton im Allgemeinen. Vor allem im Winter haben es die Leute hier nicht einfach da die Haubteinnahmequelle, der Tourismus, deutlich abgeschwächt ist. Er selbst als Strassenbauer kann im Winter auch nicht arbeiten, da die Temperaturen einfach zu tief sind.

das Frühstück nach dem Regen

Am nächsten Morgen machten wir uns ein gemütliches Frühstück und waren schon bald auf dem Weg nach North Sydney, wo wir die Fähre nach Newfoundland nahmen.

Ab ins Backcountry – mit unserem Auto kein Problem

(Lukas) Nach den vielen Wanderungen im Nationalpark wollten wir endlich mal das Backcountry mit dem Auto erkunden. Exakte Karten gibt es ja nicht – weder fürs Wandern noch für kleinen Strassen. Also haben wir uns mit dem kleinen Handheld-GPS auf die Suche nach einem Track gemacht. Gefunden haben wir zwei Seen mit Staudämmen im innern der Halbinsel. Unser Gedanke war: die mussten irgendwie gebaut worden sein und dafür wurden Strassen benötigt. Also haben wir bei den Staudämmen nach Strassen gesucht und sind diesen von dort zurück an die Küste gefolgt. Die Route haben wir markiert und so ging es am nächsten Tag los.

Angefangen hat es mit einer schönen dirt-road. Mit der Zeit wurde die aber immer schmaler und schlechter. Als wir um eine enge Kurve kamen, standen plötzlich 5 ATV mit Bier-trinkenden und Musik-hörenden Kanadiern quer auf dem Weg. Die haben sich halb todgelacht, dass wir mit unserem Luxus-Gefährt solche Wege befahren. Corinne schämte sich extrem. Hinter den getönten Scheiben konnte sie sich aber gut verstecken. Neben allgemeinen small-talk meinten sie, dass wir nicht viel weiter kommen würden weil der Weg noch enger und noch steiniger werden würde. Das wollten wir natürlich selber erleben und fuhren weiter, nur um ein paar Minuten einzusehen, dass es wirklich kein Weiterkommen mehr gab. Also umdrehen und nochmals an den Kanadiern vorbei…

Auf dem Weg zurück nahmen wir dann eine andere Abzweigung, die uns zu einem Baggersee führte. Anscheinend war das das Ausflugsziel Nr. 1 der lokalen Bevölkerung. Ein schön warmer See mit einem Felsvorsprung der als natürliches Sprungbrett dient. Badehosen anziehen und rein ins Wasser. Schön war, dass keinerlei Beschränkungen bez. Hunde gab.

Nach der Abkühlung ging’s wieder zurück zum Campingplatz beim Cheticamp Campground.

Beer and Lobster- enough said

 

(Ayla) Nach beinahe 3 Wochen im Outback, ohne richtiges Bett und zu dritt auf zwei Quadratmeter, konnten wir endlich 2 Nächte in einem AirBnB in Halifax auf richtigen Betten schlafen. In dieser kleinen Studentenstadt war auch gleich noch Buskersfestival. Im Wooden Monkey, welches uns mehrere Locals empfohlen haben, assen wir den berühmten Chowder (eine Art Fischsuppe) und andere Leckereien. Leider scheinen auch die Kanadier den Fisch lieber überbacken oder paniert zu essen. Wieder im AirBnB wurde das freie WLAN bis spät in die Nacht ausgenutzt.

kaum hat es irgendwo WLAN

Am Tag darauf, fuhren wir auf der wunderschöne Lighthouseroute an der Küste entlang bis Lunenburg. Zwischendurch stoppten wir in Peggys Cove, ein recht touristisches aber wunderschönes Dorf neben einem Leuchtturm. Ein Fischer beantwortet uns alle Fragen über  Lobsterfänge und Lobster allgemein. Pro Lizenz dürfen die Fischer 250 Käfige ins Meer lassen aber nur in der Saison von November bis Mai. Pro Pfund Lobster kriegen sie je nach Saison ca. 6.50 Dollar, im letzten Jahr hat unser Fischer 100’000 Pfund gefangen. Die Lizenz wird vererbt, von einem Bekannten für ca. 400’000 Dollar abgekauft oder kann nur nach Absolvierung von vielen Kursen und nach Bezahlung von viel Geld erworben werden.  Lunenburg, im Führer als sehr schönes kleines Städtchen, ein Unesco Welterbe, bezeichnet, überzeugte uns nicht wirklich. Am Abend hakten wir einer unserer Kanada-Bucketlist-punkte ab und gingen in einem kleinen Fischerdorf in der Middle of Nowhere Lobster essen. Corinne, die als einzige einen ganzen Lobster mit allem drum und dran bestellte, meisterte diese Herausforderung mit Latz und Knacker wunderbar.

Nach der letzten Nacht in den weichen Queensizebetten, ging es für uns in den Cape Breton NP. Nachdem das Zelt und unser neu erbeutetes Daytent, welches uns vor den fiesen Mücken und Blackflies schützen sollte, aufgestellt waren, ding es für uns noch auf eine kleine Wanderung. Die Wanderung, bekannt für ihre Aussicht auf das Meer, um den wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten und auch um viele Elche und sogar Koyoten zu sehen, stellte sich als recht touristisch aber trotzdem wunderschön dar. Sobald man die längere Route wählte, die nicht bis vorne ausplaniert wurde, waren auch nicht mehr so viele Leute unterwegs. Sogar wir, mit unserem «Glück», sahen zwei Elche direkt am Wegrand und Corinne sah mit ihren Adleraugen sogar einen Koyoten durch die Tundra huschen.